Freitag, 20. Februar 2015

Rückblick - Ausblick

Graphik: Google Bilder

Der römische Gott Janus. In der römischen Mythologie ist er als Gott allen Ursprungs, als Vater aller Dinge und Götter verehrt worden. Gleichzeitig ist Janus ein Symbol für Zwiespältigkeit und des gleichzeitigen Zeigens von entgegen gesetzten Seiten. Er blickt sowohl nach vorne als auch zurück. Betrachtet man das Bild, sieht man Janus in einer rückblickenden und einer ausblickenden Hälfte.
Janus ist also derjenige, der sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft im Blick hat. Nutzt er die daraus folgende Erkenntnis für die Gegenwart?

Ähnliches hören wir vom Dalai Lama:
"Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere ist Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, zum Glauben und in erster Linie zum Leben ist."
Auch hier wird sowohl in die Vergangenheit und in die Zukunft geblickt und die Gegenwart für das Leben definiert. 

Ich schließe daraus folgendes:
Es gibt ein Gestern, da hat man gelebt, geliebt und vielleicht sogar an etwas geglaubt. Die Erinnerungen daran bleiben fest in uns verankert. Wir ziehen Schlüsse daraus, lernen vielleicht etwas und setzen es für Heute und Morgen um.
Es gibt ein Morgen, dort wird man etwas erleben, wir werden jemanden oder etwas lieben und wir werden vielleicht an etwas glauben. Das Morgen birgt Spannung und Erwartung auf das was kommt. Die Sehnsucht, davon etwas erfahren und erleben zu dürfen, steigt.

Ein Heute ohne Gestern und Morgen ist also undenkbar, denn ohne beide können wir heute nichts tun.

Montag, 16. Februar 2015

Weitsicht

Der Schliersee im bayerischen Voralpenland. Ein schönes Gewässer, ein Ort der Erholung, ein Ort für Touristen, im Winter und noch mehr im Sommer. Schön ist es dort, man hat eine grandiose Aussicht über den See und auf die Berge. Aussicht über das, was auf der gegenüberliegenden Seite des Sees zu sehen ist. Man blickt quasi über eine weite Strecke vielleicht sogar in die Zukunft, Weitsicht in eine andere Zeit.

Manchmal sehen wir nicht nur in die Ferne in einer schönen, interessanten Berglandschaft oder am Meer. Manchmal ist Weitsicht die Möglichkeit, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu sehen, oder eine Ahnung von Folgen zu bekommen. Vielleicht ist Weitsicht ja etwas das wir Menschen brauchen? Für uns und unsere Gesellschaft? Für unsere Zukunft? Für unser Überleben?

Lassen wir aber wirklich immer Weitsicht walten? Gehen wir nicht doch manchmal entgegen besserem Wissen, hohe Risiken ein?
Sind unsere Vorgesetzten in der Arbeit immer weitsichtig? Oder fehlen ihnen dafür nicht auch manchmal Informationen von uns?
Zeugen Politiker immer von Weitsicht? Oder lassen sie sich manchmal von Populismus und verbalem Säbelrasseln leiten?
Sollten wir Weitsicht als unmodern abkanzeln? Ist nur noch Leben in den Tag und für den Tag wichtig?
Ist Weitsicht gefährlich? Oder hilft sie nicht eher Kompromisse zu bilden anstatt Streit und Krieg an den Tag zu rufen?

Weitsicht, auch voraussehendes Handeln, hilft unser Leben in normalen und sicheren Bahnen laufen zu lassen; dafür sind wir selbst verantwortlich.
In der Politik ist Weitsicht wichtig für die mannigfaltige Entwicklung unseres Landes; dafür sind wir auch verantwortlich, als Souverän.
Ohne Weitsicht können Menschen nicht miteinander; die Entwicklung einer Kultur und  gesellschaftlicher Strukturen erscheinen extrem schwer.
Weitsicht hilft in der Familie und in der Partnerschaft; sie können sich dann besser entwickeln.

Manchmal aber will man einfach nicht weitsichtig sein, sondern richtig unvernünftig! Manchmal...

Donnerstag, 5. Februar 2015

Die Jugend von heute


Neulich in einem Konzertsaal. Ein Rockstar spielt mit seiner Band auf und so ungefähr zweieinhalbtausend Leute sind dabei. Sie hören der Musik zu und sind glücklich, die meisten jedenfalls. Interessant an dem Ganzen war neben der guten Musik das Publikum an sich. Das Publikum hat altersmäßig fast die ganze Bandbreite abgesteckt. Das jüngste Kind war wohl so ca. 10 Jahre alt, der älteste Erwachsene kurz vor 70 Jahren. Alle hörten der Band zu, alle lauschten den Liedern und dem was der Bandleader sagte. Alle applaudierten gemeinsam und feierten zusammen; Alt und Jung!
  
Jetzt gibt es kluge Leute, die da sagen, das kann nicht sein, das geht nicht! Denn die heutige Jugend ist so schlecht, sie kann einfach nicht mit den Alten! Sie macht alles anders als wir Alten! Sie lesen, wenn sie lesen, andere Bücher als wir! Sie gehen auf die Straße, wenn ihnen etwas nicht passt! Sie erlernen andere Berufe als wir! Sie wollen mit uns Alten nichts zu tun haben, wir sind maximal noch peinlich!

Stimmen diese Beispiele überhaupt? Sind wir sogenannten Erwachsenen wirklich peinlich? Ist die Jugend von heute wirklich so anders als wir und insbesondere so anders, als wir in unserer Jugend waren? Sind wir nicht auch auf die Straße gegangen oder haben anderweitig protestiert? Haben wir nicht auch andere Professionen als unsere Eltern? Wollten wir uns nicht auch abgrenzen?

Kann es nicht sein, dass wir einfach nur den Konflikt der Generationen pflegen wollen, aus Tradition?

Kann es nicht einfach sein, dass wir nur gerne über neue Lebensvorstellungen schimpfen wollen, weil wir vermeintlich aus unseren nicht herauskönnen?

Kann es nicht sein, dass wir gerne auch inzwischen unsere eigenen Revolutionen in der Jugend vergessen wollen oder haben?

Kann es nicht sein, dass wir gerne mit der Jugend mithalten möchten, aber meinen es nicht mehr zu können?


Vielleicht ist die Jugend von heute doch nicht so schlecht, wie viele immer meinen? Vielleicht sollten wir als die Alten einfach mal mehr mit "denen da draußen" reden?


Warnung an alle: Das könnte spannend werden und Erkenntnis schaffen!