Die Kabine des
Airbus mit dem wir vor Kurzem nach London geflogen sind. Ein Kurztrip übers
Wochenende, wir wurden zu einer Feier eingeladen. Die Feier und das Wochenende
waren schön, sehr interessant und erkenntnisreich. Wir wussten natürlich wo die
Reise hingeht und haben uns ein wenig vorbereitet. Kein Reiseführer, kein
Schnellsprachkurs aber wir haben uns ein wenig um Land und Leute in der Nähe
von Windsor bemüht.
Manchmal ist das
Ziel aber unbekannt. Man stellt sich die Frage wo das Ziel ist, was man dort
vorfindet und ob es dann immer noch weiter geht?
Wohin geht die Reise
für uns selbst? Nun, man kann sich einen Plan machen. Einen Plan für eine
bestimmte Aufgabe, ein Projekt oder für das ganze Leben. Wenn wir strikt danach
vorgehen, erreichen wir wahrscheinlich das vorbestimmte Ziel. Wir wissen wohin die
Reise geht. Manchmal kann man nicht zu hundert Prozent nach Plan vorgehen, man
muss abweichen, Hindernisse stehen im Weg, Schwierigkeiten werden zum Alltag.
Ist man dann immer noch in der Lage zu wissen, wohin die Reise geht? Nicht
immer, aber Hindernisse müssen umgangen, Probleme gelöst werden. Man wird
selbst dabei einsichtiger, umsichtiger, manche würden sagen, besser. Wohin die
Reise geht, wird wieder klarer!
Wohin geht die Reise
für unsere Gesellschaft? Hier gibt es wenig Pläne. Eine Gesellschaft hat Werte,
kulturelle Schätze und eine gemeinsame Vergangenheit, egal wie lange diese ist.
Manchmal gelangen in die Gesellschaft Einflüsse von innen oder von außen. Es
verändert sich etwas, Neues kommt, Altes geht. Vor allem aber steigt die Angst
davor! Zuerst wenige, dann immer mehr Menschen wissen nicht mehr, wohin die
Reise geht. Sie hören jetzt auf Leute, die meinen zu wissen wo es hin geht,
Populisten und Demagogen bekommen Hochkonjunktur. Was nicht sein soll, darf
plötzlich nicht sein, Neues und Fremdes wird ausgestoßen, ja verteufelt. Wohin
die Reise geht, wird für viele Menschen immer unklarer!
Wohin geht die Reise
für unsere Länder? Jeder hat einen Plan, der des einen Landes ist besser als
der des anderen. Länder schließen sich zu Gemeinschaften zusammen, neue Werte
entstehen. Gemeinsame Pläne werden geschrieben. Probleme lassen daraus aber schnell
wieder Einzelstaaten werden, Gemeinschaften drohen aufzubrechen. Abhilfe kann
nur jemand schaffen, der sagt wohin die Reise geht. Antidemokratische
Regierungen werden hoffähig. Freiheit wird zweit- und drittrangig. Die Bürger
in den Staaten finden es dann meist auch noch gut. Denn, wenigstens einer im
Land kann sagen wohin die Reise geht!
Vielleicht sollten
wir uns wieder auf unser Wissen und unsere Erfahrung konzentrieren. Vielleicht
könnten wir dann Probleme an der Ursache packen? Vielleicht ist Leben dann
nicht nur ein hinterherrennen nach Plänen? Vielleicht würden wir dann
irgendwann wieder der freie und selbstdenkende Mensch sein, der weiß wohin die
Reise geht!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen