Eine kleine
Hafenmole in einem italienischen Dorf. Die Wellen brechen am Pier, die Gischt
spritzt hoch und macht Besucher und Fischer nass. Gleich daneben springen
Kinder von der meterhohen Mole ins Wasser. Die Felsen auf dem Meeresgrund und
der Seegang machen den Kindern scheinbar nichts aus. Sie haben einfach den Mut
ins Wasser zu springen. Schließlich lockt ja das Vergnügen des Sprungs und des
Eintauchens ins kühle Wasser. Uns Erwachsene erschüttert da oft der Mut und die
Sorglosigkeit der Kinder bis ins Mark!
Vielleicht fehlt uns
einfach nur der Mut zum Sprung ins Wasser? Manchmal kommen wir an etwas
Unbekanntes heran. Es anzusehen, kennen zu lernen, mit dem Unbekannten leben zu
lernen, ist für uns wie wenn uns jemand ins kalte Wasser wirft. Wir müssen uns
dem Unbekannten und damit auch Neuem stellen. Der Mut dies zu tun schwankt.
Manchmal möchte man; vielleicht aus Neugier. Manchmal schreckt man davor
zurück. Es könnte sich schließlich um etwas handeln, dass eine Gefahr in sich
birgt. Oft aber wollen wir einfach nicht mutig sein!
Vielleicht fehlt uns
einfach nur der Mut zur Selbstständigkeit? Manchmal müssen wir eine
Entscheidung herbei führen. Vielleicht eine Entscheidung die wichtig für uns
selbst, unsere Lieben oder für unsere Arbeit wichtig ist. Der Mut diese
Entscheidung zu fällen hängt von vielen Aspekten ab. Wir müssen abwägen und
entscheiden. Denn keine Entscheidung bedeutet, dass andere sie vielleicht für
uns fällen werden. Man driftet immer weiter ins Unselbstständige ab und
verkommt zur Maschine. Wollen wir wirklich nicht mehr selbstständig sein und
vor allem den Mut dazu verlieren?
Vielleicht fehlt uns
einfach der Mut Manches neu zu denken? Manchmal stellen wir fest, dass einiges
in unserem Leben festgefahren ist oder immer noch nach alten Mustern unserer
Vorfahren abläuft. Wir wissen, dass eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten
dringend notwendig ist. Es ist an der Zeit das eine oder andere
Ver- haltensmuster zu überdenken, ändern oder neu aufzustellen. Vielleicht ist
der Mut sich selbst zu reflektieren und auch mal Änderungen herbei zu führen,
schon längst durch uns selbst gegen den Mut immer nur andere zu kritisieren,
ausgetauscht worden?
Vielleicht fehlt uns
einfach nur der Mut zur Freiheit? Manchmal stellen wir fest, dass wir uns selbst in
die Enge treiben. Wir rennen alten Regeln hinterher, finden plötzlich alte,
überkommene Dogmen für erstrebenswert und setzen auf Traditionen die gar keine
sind oder bereits durch andere ersetzt worden sind. Rosa gefärbte Heimatgefühle
sind wieder in und werden von uns mit Gleichgesinnten hochgehalten. Ein Blick
nach vorne, oder gar über den Tellerrand wird
als "no go" verdammt. Wollen wir wirklich keine Freiheit mehr,
oder fehlt uns bereits der Mut frei sein zu wollen?
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