Drei Puppen in der
Augsburger Puppenkiste. Das gezeigte Kabarett war sehr schön, die Figuren wie
immer gekonnt gemacht und gespielt. Manchmal hatte man so richtig den Eindruck,
als ob uns Zuschauer ein Spiegel vorgehalten wird. Hin und wieder aber dachte man auch,
selbst Teil des Spiels zu sein.
Manchmal fühlen wir
uns mitten in einem Puppenspiel. Mal als Protagonist, mal als Antagonist, oft
aber als derjenige, der im Spiel wenig zur Handlung beiträgt, ja richtig gehend
unbedeutend ist. Man fühlt sich unbeachtet, als einer von vielen. Wir werden
quasi gespielt und sind nicht selbst diejenigen, die den Lauf der Geschichte
bestimmen können.
Vielleicht aber wollen wir das manchmal gar nicht? Vielleicht
wollen wir erstmal nur beobachten? Oder fehlt uns zum Agieren einfach mal
wieder der Mut?
Manchmal sind wir
der Protagonist oder zumindest einer der Protagonisten. Wir haben das Spiel in
der Hand, wir führen! Dass wir damit eine immense Verantwortung tragen, muss
uns klar sein. Freiheit, einher gehend mit Verantwortung und Handeln muss im
Einklang mit den Regeln des Spiels erhalten, oder sogar noch verbessert werden.
Der Antagonist muss davon überzeugt werden, dass sein Handeln schlecht, ja
falsch ist. Seine Macht muss eingeschränkt werden. Die Macht der Freiheit und
des Denkens darf gerne die Oberhand erhalten.
Vielleicht aber ist es für uns
einfacher, nicht der Protagonist im Spiel des Lebens zu sein? Vielleicht wollen
wir uns lieber Leiten lassen? Oder bleibt uns der Mut mal wieder im
sprichwörtlichen Hals stecken?
Manchmal müssen wir
der Antagonist sein! Wir sind der Gegenspieler eines schaurigen Stücks. Wir
sehen das Problem, müssen handeln und den Lauf des Lebens ändern. Wir hoffen,
nicht alleine zu sein, Hilfe ist wichtig und entscheidend. Die Protagonisten
wollen das schöne Spiel zum Drama machen. Umkehr ist notwendig, die Statisten
des Stücks müssen davon überzeugt werden, dass das Spiel in die falsche
Richtung läuft. Die Macht der Freiheit und des freien Handelns und Denkens muss
erhalten werden. Argumente müssen gut und stichhaltig sein.
Vielleicht ist aber
die Rolle des Antagonisten die Schwerste? Vielleicht ist sie aber oft die
Wichtigste? Oder ist sie deshalb die unbeliebteste, weil sie den meisten Mut
erfordert?
Manchmal muss es
viele Antagonisten geben!
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