Wir hatten über
Monate an der Hausfassade in Fensterkreuz der Küche eine Kreuzspinne. Wenn man
Spinnen ein wenig beobachtet, stellt man schnell fest, dass es sich und sehr
schöne Tiere handelt. Sie, die Spinne, baute regelmäßig ein neues Netz wenn das
alte zerstört wurde oder einfach aufgebraucht war. Fleißig und mit stoischer
Ruhe baute sie ihr Netz. Seit ein paar Tagen ist sie weg, man könnte sagen, die
Spinne hat sich einfach "vom Hof gemacht".
Auch die Natur macht
sich in diesen Tagen "vom Hof", sie geht in die wohlverdiente
Winterruhe. Winterruhe, um im Frühjahr dann wieder mit geballter Macht und
Schönheit am Hof zu stehen; der Kreislauf der Natur.
Wir, wir machen uns
auch manchmal vom Hof. Wir fahren in Urlaub, gehen Einkaufen in der Großstadt
oder andere Dinge. Man könnte auch sagen, wir überschreiten Grenzen. Manchmal gehen wir
über unsere eigenen kulturellen, moralischen oder selbst gesteckten Grenzen.
Grenzen engen nicht ein, sie geben Handlungssicherheit, lassen aber trotzdem
Interpretationsspielraum.
Trotzdem ist es
manchmal wichtig diese Grenzen zu überschreiten. Überschreiten deshalb, weil
wir dadurch manchmal Neues kennen lernen, erleben und erfahren dürfen. Das Neue
ist wichtig für uns, denn es erweitert unser Wissen, unseren Horizont und
unser Denken.
Mit dem Überschreiten von Grenzen ist auch scheitern vorgegeben,
zumindest manchmal. Scheitern gibt uns den Blick auf unsere Grenzen wieder
frei, es gibt vielleicht sogar Alternativen vor.
Manchmal fühlen wir
uns in die Enge getrieben, warum überschreiten wir dann nicht diese Grenze?
Manchmal wollen wir
anderen mal so richtig zeigen was wir können, warum gehen wir dann nicht über
diese Grenze?
Manchmal sagen wir
Dinge die uns am Herzen liegen nicht, warum überschreiten wir nicht auch diese
Grenze?
Manchmal handeln wir
anders als wir denken, warum legen wir diese Grenzen nicht zusammen?
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