Eine Uhr mit
römischem Zifferblatt. Interessant daran ist, dass die 4. Stunde mit vier
römischen Einsern dargestellt werden. Ein übliches Layout des Zifferblattes aus
symmetrischen Gründen, so sagte man mir einmal. Zeit, symmetrisch dargestellt,
interessanter Gedanke; aber was ist Zeit?
Zeit ist eine nicht
fassbare Dimension im einsteinschen Raum-Zeit-Kontinuum. Wir haben Zeit
definiert um sie messen zu können, dennoch versteht, erlebt und fühlt jeder
Mensch die Zeit individuell. Bei den alten Griechen wurde Zeit als Zyklus
verstanden, wir sehen Zeit als laufend, fließend an und stellen sie deshalb
graphisch oft als Pfeil dar.
Wir unterteilen Zeit
in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das vergangene, dem wir manchmal so
gerne nachweinen, ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Die Zukunft kann ein
wichtiger Teil werden, wir wissen es aber tatsächlich erst dann, wenn die Zukunft
schon wieder Vergangenheit ist. Die Gegenwart ist als kleinster Teil der Zeit
zu verstehen, nennen wir es einfach das Jetzt. Das Jetzt, die Gegenwart, wo wir
Entscheidungen treffen, die Vergangenheit bejahen oder verneinen, manchmal auch
beklagen und wo wir für die Zukunft planen und gespannt auf sie warten. Doch in
der Gegenwart kommt keine Zukunft. Sie kommt erst dann, wenn Gegenwart bereits
Vergangenheit ist.
Frei nach J. P.
Sartre könnte man sagen, dass wir Menschen uns selbst über die Gegenwart in die
Zukunft hinein entwerfen. D.h. wir sind wie und was wir als Mensch sind und
werden zu dem was wir in der Zukunft aus uns machen. Wir haben also laut J. P. Sartre einen
Auftrag: "Mach was aus dir, tu etwas, damit du ein Mensch wirst!" Wir
haben also die Möglichkeit und die Freiheit, diesem Auftrag zu folgen oder
nicht. Wenn nein, schade; wenn ja, wird sich vielleicht eine spannende,
persönliche Lebensgeschichte öffnen?
Karl Jaspers stellte
die Entwicklung der Menschheit in einem Buch in Zeitabschnitten dar. Eine der
jasperschen Zeiten war die Achsenzeit. Er verstand den Begriff als die Zeit, in
der der Mensch begann die Welt nicht mehr in Form von Mythen zu sehen, sondern mit dem
eigenen Verstand. Sind wir gerade wieder in einer umgekehrten Achsenzeit? Oder
ist der Mythos "keine Zeit zu haben" doch kein Mythos?
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