Donnerstag, 1. Juni 2017

Gelb



Zwei Fotos derselben Gegend. Einmal ein Rapsfeld frisch erblüht und riesig. Man sieht von dem ganzen Feld nur etwa die Hälfte. Zum Anderen sieht man das Rapsfeld weit in den Hintergrund gerückt. Dafür aber links mittig im Bild ein zarteres Gelb vom Löwenzahn, der sich auf dem Feld ausgebreitet hat.
In beiden  Fotos überwiegt die Farbe Gelb. Einmal im Rapsfeld, welches aufgrund seiner Größe eine Zeichen von Monokultur ist und ein weiteres Mal auf der Löwenzahnwiese als Auswirkung von Monokultur.

Natürlich brauchen wir sehr große Anbauflächen um uns zu ernähren. Natürlich hat das Auswirkungen auf die Felder und die Natur. Aber es stellt sich die Frage ob exzessive Landwirtschaft wirklich auf Dauer unsere Ernährung sichern kann? Oder ob nicht kleinere Felder, vielleicht abgegrenzt mit Hecken, die Vielfalt in der Natur am Leben erhält und unsere Nutzpflanzen damit besser wachsen können. Riesige Felder mit Raps, Mais oder anderem Getreide stören die Vielfalt an Pflanzen, Insekten, Vögel und anderen Tieren erheblich. Ist das gut für uns und unseren Planeten?

Natürlich sind Wiesen schön, gerade dann, wenn sie nicht nur grün sind. Natürlich hat auch Löwenzahn seinen Sinn auf einer Wiese. Allerdings ist eine Wiese, deren Hauptbestandteil Löwenzahn oder Spitzwegerich ist, für die Vielfalt an Pflanzen und Tieren wertlos geworden. Der Anteil an Stickstoff fällt und ein zu erwartender Ertrag der Wiese als Viehfutter wird dann rückgängig. Hilft das dem Bauern, der die Wiese für Futter dringend benötigt, oder Agrarfirmen, die dem Bauern deshalb Dünger verkaufen wollen?

Natürlich brauchen wir auch den Wald und sein Holz. Natürlich ist Holz, welches schnell und möglichst gerade wächst, für den Waldbauern einfach, vermeintlich. Monokulturen aus z.B. Fichtenbäumen bergen aber auch immense Nachteile wie vermehrter Windbruch und Befall von Schädlingen. Ein Mischwald, den man hegt und pflegt bringt nachweislich einen höheren Ertrag. Andere Pflanzen haben dann die Chance ebenfalls im Wald wachsen zu können. Würde eine Umstellung der Holzverarbeitung weg von einer Holzart dem Wald helfen, oder der Industrie schaden?

Als der Homo Sapiens vom Wildbeuter zum Landwirt wurde, hat er die Welt nach seinen Bedürfnissen gestaltet. Schließlich ging mit der landwirtschaftlichen Revolution ein Geburtenanstieg einher und er musste seinen landwirtschaftlichen Ertrag steigern. Die Ernährung des Clans war zum Maß der Dinge geworden. Bis vor kurzem war das auch für alle, auch für die Natur verkraftbar. Denn den Pflug zog ein Affe und später ein domestiziertes Wildrind. Jetzt aber macht der "weise Mensch" dies mit Maschinen auf riesigen Feldern mit einer einzigen Pflanzenart die darauf angebaut wird.
Vielleicht hat ein Physikprofessor aus München recht mit der Aussage: "Die Erde hat Mensch!"