Sonntag, 11. Januar 2015

Angst



Der chinesische Turm im englischen Garten in München, eine friedliche Szene zeigt sich. Hier treffen sich Menschen aus aller Herren Länder um an den Bänken der Musik zuzuhören. Viele trinken etwas und essen dazu; gekauftes Essen von den Wirten oder selbst gemacht, so wie es gefällt. Viele Besucher des Biergartens kommen aus fremden Ländern, ein großer Teil davon lebt auch bei uns. Man könnte sagen, sie bereichern uns und unsere Gesellschaft durch sich selbst und ihrem kulturellen Hintergrund der durch sie in unsere Kultur eingebracht wird.

Es gibt Menschen die haben Angst davor. Angst vor dem Fremden, Angst vor dem Neuen, Angst vor Veränderung. Sie wollen, sofern sie überhaupt eine eigene Meinung haben, das alles so bleibt wie es ist. Sie wollen das sich nichts verändert, dass es keine Weiterentwicklung von uns Menschen und den Gesellschaften die wir bilden, gibt. Sie sehen im Fremden, im Neuem nicht die Chance, es überwiegt die Angst vor der möglichen Gefahr. Diese Menschen sind wütend, wütend auf den Staat, auf die Gesellschaft und auf die Menschen die diese Gesellschaft tragen und weiterentwickeln. An meisten wütend sind diese Menschen anscheinend aber auf sich selbst.

Wütend auf sich selbst vielleicht, weil die Angst vor Neuen und Fremden stärker als die Neugier ist!
Wütend auf sich selbst vielleicht, weil Chance auch Anstrengung und Mühe bedeutet!
Wütend auf sich selbst vielleicht, weil man in fremden Religionen das spirituelle daran nicht zu erkennen vermag!
Wütend auf sich selbst vielleicht, weil die eigene Meinung, das eigene Denken, von anderen beeinflusst wird!
Wütend auf sich selbst vielleicht, weil man populistischen Schlagwörtern wider besseren Wissens gerne folgt, es aber nicht schafft, davon weg zu kommen!
Wütend auf sich selbst vielleicht, weil man keine Ahnung hat, was die Zukunft bringt und wie sie sich auf das eigene Leben auswirkt!

Dabei, so meine ich, kann eine Gesellschaft die keiner Änderung unterliegen will und sich Neuem verschließt, nicht überleben. Diese Gesellschaftsform wird untergehen, sie wird schnell Geschichte sein. Eine Gesellschaft, auf dem vermeintlich kulturellen Höhepunkt, darf dort nicht stehen bleiben; sie wird sonst starr und starrsinnig werden. Eine Gesellschaft die sich nicht um Entwicklung bemüht, verschließt sich allem und läuft Gefahr sich despotisch führen zu lassen. Eine Gesellschaft die sich von Neuem und Fremdem abwendet, wird seine Kraft verlieren. Eine Gesellschaft die nur eine Religion zulässt, ist keine offene Gesellschaft, sie wird solange sie besteht, intolerant sein.

Bei diesen Vorstellungen kommt bei mir Angst auf!
Vor fremden Menschen, vor neuen kulturellen Einflüssen oder z.B. auch vor fremden Religionen habe ich jedenfalls keine Angst.

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