Montag, 26. Januar 2015

Spannung



Ein Kätzchen liegt in seinem Korb und schaut nach oben. Es scheint, die Katze ist gespannt was passiert. Man könnte auch sagen, das Tier steht unter Spannung. Was geschieht gleich? Was macht Herrchen oder Frauchen jetzt gleich mit mir? Wenn dann etwas passiert, wenn jemand mit der Katze spielt, löst sich die Spannung und wird vielleicht durch Freude ersetzt.

Derartige Erfahrungen machen wir Menschen bereits als Kinder. Etwas Unbekanntes kündigt sich an, Interesse wird geweckt, je größer das Interesse, desto größer die Spannung. Sie entlädt sich dann mit der Auflösung des Unbekannten oder der Beantwortung der Frage. Die Spannung wird vielleicht durch Erkenntnis ersetzt; bis man auf neues Unbekanntes, auf neue Fragen trifft; neue Spannung, neues gespannt sein folgt.

Manchmal aber denken wir, dass Spannung nur in einem Buch oder einem Film vorkommen kann. Wir werden zu Spannungskonsumenten und erzeugen sie nicht selbst; für uns und für andere. Wir bemerken das Spannende in unserer Welt nicht mehr, sondern müssen uns von Spannendem berichten lassen um selbst so etwas wie Spannung zu fühlen. Vielleicht haben wir aber einfach nur verlernt zu staunen, denn Staunen kann auch spannend sein. Staunen und Spannung sind vielleicht zwei der Motoren unseres Seins, unseres Lebens und eine Triebfeder der menschlichen Erkenntnis.

Ich bin gespannt, wann ich das nächste mal staune?

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