Samstag, 18. April 2015

Aufbruch

Am Stausee, eine Ente schwimmt ihrem Enterich nach. Ob sie wohl in ihm ihren Gatten gefunden hat? Wenn man die Gegend in und um das Wasser betrachtet fällt auf, dass die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen beginnt. Bäume beginnen auszuschlagen, das Gras bekommt wieder seine satte grüne Farbe. Vögel werden wieder lauter, die Balz der Vögel sorgt für Gesang. Auch andere Pflanzen und Tiere bereiten sich auf die wärmeren Jahreszeiten vor. Ein Aufbruch der Natur steht unmittelbar bevor. Ein Aufbruch zu hübschen Tierbabys, zu neuen Pflanzen und vielem mehr. Jetzt könnte man sagen, die ganze Welt befindet sich im Aufbruch.
Die ganze Welt? Vielleicht in Sichtfeld des Stausees? Vielleicht aber auch nur in meiner Sicht, weil es gerade so schön ist? Seltsam aber ist, dass wir Menschen diesem Aufbruch auch so ein wenig folgen, Stichwort "Frühlingsgefühle". Aber nur dann, wenn sich unsere Hormone darauf eingestellt haben und wir die Richtung immer noch selbst bestimmen können. Bei anderen Gegebenheiten, die ebenfalls einen Aufbruch erfordern, bleiben wir so phlegmatisch wie immer. 

Bei gesellschaftlichen Ereignissen die wenig mit Menschlichkeit oder mit Fürsorge für Andere zu tun haben, schauen wir immer gerne weg. Einen Aufbruch zur Änderung überlassen wir gerne Anderen. Nur die gibt es meist nicht!

Wenn neue Gesetze Freiheit einschränken, beginnen wir zu schimpfen, vielleicht! Den Aufbruch dagegen, als Mensch und Bürger einzuschreiten, überlassen wir dann doch gerne Anderen. Nur die werden immer weniger!

Wenn Fremdenhass immer mehr wird und unsere Gesellschaft sich gegen Veränderung verschließt, werden wir plötzlich taub und blind. Der Aufbruch zur Erneuerung und Veränderung fällt aus; es reicht, wenn Andere aufbrechen. Nur die werden inzwischen bedroht!

Wenn Firmen ihre wirtschaftliche Macht ausnutzen und Geld wichtiger wird als Menschen, sollten wir einschreiten. Doch diesen Aufbruch überlassen wir lieber den Politikern. Nur die, so scheint es, können vor lauter Lobbyismus nicht!

Wenn in unserer Familie der Haussegen mal schief hängt, die Meinungen nicht gleich lauten, sollten wir uns um eine Einigung bemühen. Dieser Aufbruch in die Harmonie ist, so finden wir es gut, Aufgabe des oder der Anderen. Nur die denken genauso wie wir!

Ist Aufbruch nur etwas für die Anderen? Nein, ich denke jeder kleine Aufbruch durch uns selbst ist ein Schritt in die richtige Richtung!

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