Freitag, 3. April 2015

Ego - Ich



Das Spiel Monopoly. Wenn man Monopoly spielt, entstehen interessante Konstellationen im Verlauf des Spiels. Ein Spieler bleibt bei bescheidenem Einkommen, da er nur wenige Häuser und Hotels besitzt. Einer kommt zu einem kleinen Vermögen da er einige der besonderen Besitztümer des Spiels sein Eigen nennt. Ein anderer wird zum Krösus; er besitzt z.B. die Schlossallee und andere im Spiel wichtige Straßen und Gebäude. Er wird von den Mitspielern immense Summen Spielgeld verlangen, er wird Macht über andere erlangen und diese nutzen um als Gewinner aus dem Spiel zu gehen.
Was allen Spielern gleich ist, ist der Wunsch im Spiel möglichst viele Häuser und Hotels zu kaufen, um viel Geld verdienen zu können und das Spiel zu gewinnen. Jeder denkt im Spielverlauf nur an sich und seine Häuser und an sein Geld, denn Geld verleiht Macht. Während des Spiels werden wir zum Egoisten, unser Denken und Handeln wird Ich bezogen.

Im realen Leben, außerhalb von Monopoly, gibt es auch Situationen bei denen ein klein wenig Egoismus sinnvoll sein kann. Meistens aber kann man das Gegenteil beobachten. Handeln, zusammen mit Partnern, Kollegen etc. ist nicht nur zum eigenen Vorteil, es bedeutet meist ein besseres Ergebnis für alle Beteiligten.
Wir handeln oft aber entgegen besseren Wissens trotzdem nur zu unserem Vorteil und zu unserem Gewinn, warum?

Manchmal könnte man zu der Meinung kommen, es gibt Menschen die das Monopolyspiel für ihr Leben übernommen haben. Ihr Leben und Handeln ist gewinnorientiert und stellt Geld und Reichtum in der Mittelpunkt ihres Lebens.
Ist materieller Besitz wirklich Reichtum?

Unser Gesellschaftssystem ist auf das Mitwirken aller ausgerichtet. Jeder Mensch ist Teil davon, egal ob man als Einzelner etwas dazu beiträgt, oder als Teil eines Vereins, einer Partei oder als Beschäftigter in der Industrie. In letzter Zeit macht es den Eindruck das Menschen, Verbände und Teile der Wirtschaft aus diesem System ausscheren und ihr eigenes, reales Monopoly spielen. Das Denken und Handeln wird auf das eigene Ich reduziert und nicht ansatzweise auf andere ausgeweitet. Der Egoismus wird hoffähig und als Doktrin in der Gesellschaft deklariert.
Wollen wir wirklich als Egoisten leben?

Wir Menschen sind Gesellschaftstiere, eines unserer innersten Bedürfnisse ist wohl, mit anderen zusammen leben zu können.  Manchmal aber machen allzu egoistische Handlungen einsam. Freunde und Bekannte lehnen einen ab, man wird immer stärker Ich bezogen; die Einsamkeit beginnt Auswirkungen zu zeigen. Sie wird Teil unserer Gesellschaft, Einsamkeit als Lebensform etabliert sich.
Können wir unserer egoistischen Haltung immer gegensteuern?


Im Monopoly spielt Geld eine wichtige Rolle. Geld ist ein Instrument im Spiel und je mehr Geld ein Spieler besitzt, desto größer ist seine Macht. Im realen Leben ist Geld inzwischen ebenfalls ein wichtiger Machtfaktor geworden; Geld regiert die Welt heißt es. Reiche Leute und Firmen nehmen mittels Geld Einfluss auf unser Leben, auf Gesellschaft und Kultur und auf die Politik. Eine virtuelle Sache beeinflusst unser Denken und Handeln.
Ist Geld wirklich das Maß aller Dinge?



Monopoly, ein schönes Spiel. Müssen wir es unbedingt ins reale Leben übertragen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen