Dienstag, 28. April 2015

Rebellion

Zwei Bäume stehen auf einer vom Sturm geschlagenen Lichtung. Der eine ist durch den Sturm kahl geworden, dem anderen fehlt anscheinend nichts. Irgendwie haben beide dem Sturm getrotzt, sie haben gegen die Naturgewalt aufbegehrt. Sie sind so etwas wie Rebellen. Rebellen gegen den Sturm und seine manchmal zerstörerische Kraft.

Es gibt Situationen, da wollen wir ebenfalls aufbegehren. Manchmal ist es auch so, dass wir aufbegehren sollten, ja müssten. Wen wir überhaupt rebellieren, dann in der intimen Stille! Es soll ja keiner merken!

Es gibt Situationen, da wollen wir uns gegen etwas wenden, wir sind anderer Meinung. Wenn wir jetzt etwas sagen, ist der Andere beleidigt oder wird wütend. Die Rebellion fällt aus, wir wollen ja schließlich gut da stehen! Unbequem sein ist out!

Manchmal will man von uns Dinge sehen, bei denen wir bereits vorher wissen, dass es ins Leere läuft. Wenn wir es wieder in die richtige Richtung lenken, wird man schnell zum "Besserwisser" oder "Streber" gekürt. Die Richtungsänderung entfällt, in der Mitte zu stehen ist einfacher als vorne! Durchsetzungsvermögen haben ist uncool!

Wir lesen und hören oft davon was Parteien politisch so vorhaben und durchsetzen wollen. Oft merken wir, dass das wenig Sinn bringt, manchmal sogar im Gegenteil des Erwünschten endet. Wenn wir so etwas merken, müssten wir uns an die Partei wenden und uns um Klärung bemühen. Gegen Parteien wird aber nicht rebelliert, da würde man ja etwas gegen die Obrigkeit sagen! Lieber alles über sich ergehen lassen!

Manchmal merken wir, dass der Staat etwas vorhat, was die Demokratie erschüttern könnte. Wir müssten uns mit allen demokratischen Mittel dagegen wehren. Wir tun es aber nicht, Rebellion gegen den Staat ist ausgeschlossen! Demokratie beschränkt sich auf Wahlen!

Zeitweise finden unser eigenes Verhalten merkwürdig, wir müssten dringend etwas an uns ändern. Bewusste Verhaltensänderungen finden nicht statt, wir müssten uns dann ja anstrengen! Rebellion ist sowieso out!

Ist es nicht manchmal doch notwendig, ein klein wenig Rebell zu sein? Nehmen wir wirklich gerne alles hin? Oder finden wir ein bequemes, aber unmündiges Leben wirklich so toll?

Vielleicht sollten wir unsere kleinen Rebellionen auch der Welt zeigen?

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