Dienstag, 25. November 2014

Löcher


Löcher in einer Jeans, sie wurden absichtlich aus modischen Gründen in die Hose geschnitten. Die Löcher und Schlitze sollen scheinbare Zerrissenheit zeigen und auf das scheinbare Alter der Hose hinweisen. Das was wir als Löcher bezeichnen, kann im allgemeinen Sinn eine Bohrung, eine Senke oder auch ein Hohlraum sein.
Manchmal sind Löcher auch etwas, das zurück bleibt, etwas das fehlt, oder noch gar nicht vorhanden ist. Manchmal sind Löcher auch Befreiung oder Strafe; manchmal beides zugleich. 
Eine Bekanntschaft oder Freundschaft die endet, hinterlässt z.B. schöne Erinnerungen. Die Freude auf das nächste Treffen oder die nächsten tollen Gemeinsamkeiten fehlt. Freundschaften unter Ländern die sich auflösen, hinterlassen Krise und Verwirrung, oftmals Krieg und Tod. Es fehlen gemeinsame Interessen und eines der wichtigsten Güter der Menschheit: Frieden. Ein Loch ist vorhanden, wenn wir keine Möglichkeit haben, mit Menschen Gemeinsamkeiten auszutauschen und zu leben. Ein Loch entsteht, wenn Ansichten sich nicht decken können; manchmal führt das zu getrennten Wegen. Etwas befreiendes kann dann geschehen, etwas das einem von eingefahrenen Wegen wegführt.
Löcher, Dinge die Leere symbolisieren können; aber auch die Bereitschaft haben, etwas Anderes, Neues aufzunehmen. Ja vielleicht sogar darin Neues wachsen zu lassen, sodass das Loch schnell wieder gefüllt sein wird.
Manchmal brauchen wir die Leere des Lochs um wieder zu uns zu kommen, um unseren Blick auf die Welt wieder realer werden zu lassen. Wir füllen eines unserer Löcher mit schönen Erinnerungen ein anderes vielleicht mit all den schlechteren Erlebnissen unseres Lebens.

Manchmal sind Löcher wie Füllhörner. Sie geben gute Ideen und viel Kraft weiter; oftmals immer wieder. Warum aber nutzen wir sie so wenig?

Manchmal sind Löcher wie Käfige. Sie engen ein und lassen uns nicht frei handeln; Stereotypien werden zur Normalität. Warum aber lassen wir uns von unseren Löchern so einengen?

Manchmal sind Löcher spannend. Sie beinhalten Unmengen an Wissen, Schönem und Interessantem; zum Nutzen und zur Freude aller. Warum aber wollen wir so oft nicht für andere da sein?

Manchmal fordern Löcher zum Handeln und zum nutzen unseres Verstandes auf. Ein Problem kann dadurch gelöst werden und wir selbst werden freier. Warum aber wollen wir so wenig Freiheit?


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